Kartoffel Krug Radiomitschnitt von REL


Seit 80 Jahren und drei Generationen in "Familien-Hand"

In Bulmke-Hüllen kennt wohl jedes Kind den "Kartoffelhändler" Krug, der seit 80 Jahren und bereits in der dritten Generation durch die Straßen von Bulmke-Hüllen fährt, dort seine Waren feilbietet und aus dem Stadtgebiet nicht wegzudenken ist.

Angefangen hatte alles im Jahr 1920 als Gustav Krug mit einem Pferdewagen durch den Stadtteil fuhr und Kohle und Kartoffeln anbot. Damals wurde noch in allen Haushalten mit der Kohle geheizt und die Kartoffeln wurden im Herbst für den gesamten Winter eingelagert, wenn der Geldbeutel es in den schweren Zeiten hergab.

"Mein Großvater orderte zu der Zeit beinahe wöchentlich einen eigenen Kohlewaggon am Güterbahnhof, um alle Kunden beliefern zu können. Der Pferdewagen wurde voll beladen und musste meist nach einer Tour durch eine Straße schon wieder aufgefüllt werden", erzählt Enkel Ulrich Krug, der heute in der dritten Generation die Geschicke von "Kartoffel Krug" leitet.

Während Gustav Krug durch die Straßen zog, betrieb die Oma an der Kirchstraße ein Ladenlokal. Sohn Walter saß schon früh mit auf dem Pferdewagen und übernahm 1950 endgültig den Betrieb als sein Vater verstarb. Walter Krug fuhr bereits mit einem Lastwagen durch die Straßen und auch das Angebot änderte sich mit der Zeit. So bot Walter Krug nicht mehr nur Kohlen und Kartoffeln an, sondern statt der Kohlen Zwiebeln und auch bereits Saison-Obst.

Und wie der Sohn vom Vater die "Tour" erbte, so übernahm die Schwiegertochter den Laden, der fortan von beiden Frauen einträchtig geführt wurde.

Inzwischen ist Walter Krug 78 Jahre alt und hat vor gut 13 Jahren den Betrieb in jüngere Hände, eben die seines Sohnes Ulrich, gegeben. Aber auch heute sieht man den Senior ab und an, wie er mit der Schürze Waren abwiegt oder Bestellungen ausliefert, so weit die Gesundheit es zulässt. Mit der Übernahme durch Ulrich Krug kam "frischer Wind" in den Betrieb, denn der gelernte Kfz-Mechaniker, der nach dem Fachabitur und der Bundeswehrzeit voll in den Bereich einstieg, verwirklichte im Laufe der Jahre ebenso seine Ideen, wie es vor ihm schon sein Vater getan hatte. "Ich habe etwa seit meinem 14. Lebensjahr mitgeholfen und 1987 habe ich die Geschäfte übernommen. Vor fünf bis sechs Jahren habe ich damit begonnen das Angebot umzustrukturieren und nun kann ich alles anbieten, was das Land zu bieten hat an frischem Obst, Gemüse und Eiern. Aber auch heute wird noch alles mit der Waage gemessen," erklärt der Chef des beinahe "Ein-Mann-Unternehmens". Mit der Umstrukturierung ist nun auch ein Lieferservice hinzugekommen. "Denn viele unserer Stammkunden sind in einem Alter, dass sie nicht mehr an den Wagen kommen und schwer tragen können", schildert Ulrich Krug.

Lieferservice